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Informality as crisis management? – Work relationships in inter-municipal cooperation during the COVID-19 pandemic in Rhineland-Palatinate, Germany
Planning and networking are largely determined not only by existing regulations, but also by human relationships. Formal work relationships in professional contexts benefit in particular from informal communication, which in turn gives these work relationships a personal aspect. The COVID-19 pandemic and the resulting control measures were also challenging for work relationships, including those in planning contexts. A planning project in Germany, which forms the basis for this article, demonstrates this. Qualitative research was used to investigate the impact of the pandemic on project work and how the project participants dealt with the pandemic. Through comparative and retrospective observations of the cooperation over time, it was possible to identify participants’ strategies to continue work on the project. This analysis is based on 25 qualitative stakeholder interviews. The results show that the pandemic had varying impacts on the project’s networks. The strategic use of informal communication contributed significantly to the continuation of the project’s work, although this communication was used in different ways. In addition, for a long time, the project stakeholders were neither aware of the differentiation between formal and informal communication, nor of the relevance of informal communication. Analysing this understanding represents a central aspect of this article. In sum, strengthening informality in formal planning projects contributes to their success.
Planung und Netzwerkarbeit werden neben bestehenden Regulierungen maßgeblich von menschlichen Beziehungen bestimmt. Dabei profitieren formelle Geschäftsbeziehungen in der professionellen Zusammenarbeit insbesondere von informellem Austausch, welcher diesen Geschäftsbeziehungen einen persönlichen Aspekt verleiht. Auch Planungsprojekte und die Beziehungen der Projektbeteiligten wurden von der COVID-19-Pandemie und den resultierenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie herausgefordert. In einem Planungsprojekt in Deutschland, welches die Grundlage für diesen Beitrag bildet, konnte dies während der COVID-19-Pandemie untersucht werden. Mittels qualitativer Forschung wurden die Fragen nach den Auswirkungen der Pandemie auf die Projektarbeit sowie dem Umgang der Projektbeteiligten mit der Pandemie untersucht. Durch zeitphasenvergleichende sowie retrospektive Betrachtungen der Zusammenarbeit konnten Strategien der Beteiligten zur Aufrechterhaltung der Projektarbeit identifiziert werden. Die Analyse basiert auf 25 qualitativen Stakeholder-Interviews. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Pandemie unterschiedlich auf die Netzwerke des Projektes auswirkte. Die strategische Nutzung von informellem Austausch war tragende Säule bei der Fortführung der pandemiebedingt eingeschränkten Projektarbeit. Gleichzeitig waren den Projektbeteiligten lange Zeit weder die Differenzierung zwischen formell und informell, noch die Relevanz informellen Austauschs bewusst. Die Analyse dieses Verständnisses spielt dabei eine zentrale Rolle des Artikels. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass die Stärkung von Informalität in formellen Projekten zu deren Erfolg beiträgt.
