Ausgehend von einer wohlwollenden Kritik an aktuellen Arbeiten zur touristischen Wertschöpfungskette stellt dieser Beitrag fest, dass es gewisse Unklarheiten im Verständnis des theoretischen Kontextes der Wertschöpfungskettenliteratur gibt und dass geographische Gesichtspunkte nicht hinreichend berücksichtigt werden. Es wird diskutiert, wo die Ursachen dieser Unklarheiten liegen und warum eine geographische Perspektive wichtig ist. Um die Mehrdeutigkeiten der touristischen Wertschöpfungskette zu verringern, wird die Räumlichkeit der touristischen Wertschöpfungsketten im Kontext räumlicher Anhaftung und dem Erfahrungswert touristischer Ressourcen theoretisiert. Es wird argumentiert, dass die touristische Wertschöpfungskette eher einem Carrier gesteuerten als einem durch Produzenten oder Käufer gesteuerten Governance-Muster unterliegt. Dies kann helfen, den allgemeinen Mechanismus der Wertschöpfung und -verteilung in der Tourismusindustrie besser zu verstehen, statt ihn als selbstverständlich vorauszusetzen, wie beispielweise in der verarbeitenden Industrie.