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Analysing cultural networks in cross-border metropolitan regions. The case of the Upper Rhine region (Germany–Switzerland–France)
In the last few decades, cross-border metropolitan regions (CBMRs) have been examined through the lens of binary prevailing network analysis, with substantial focus being placed on economy, innovations, and governance. However, the analysis of cultural networks is underrepresented in these contexts, although several voices have enquired about new concepts and practices for measuring spatial cultural networks and social proximities. This study was concerned with measuring cultural networks, as one step towards obtaining a deeper understanding of CBMRs. When focusing on cultural networks in border studies, it is necessary to understand: 1) how spatio-cultural networks can be conceptualised and measured from an interdisciplinary perspective; and 2) how cultural networks influence cross-border relations. Some of the literature has identified culture as the complex interrelation of values, artefacts, and behaviours, which presents multiple difficulties for analysing culture, per se. To analyse the influence of cultural networks in cross-border areas, this work took the Upper Rhine (UR), between the nation states of Germany, France, and Switzerland, as a case study. In the literature, this region is mainly referred to as being one coherent, integrated CBMR that shares similar dominant values. However, with regard to border cultural networks and national identities, this is empirically questionable. The UR region was analysed using two datasets, one quantitative and one qualitative. The analytical framework was based on the interlocking network model (INM) developed by Taylor (2001), which measures network and city centralities. Some adaptations were made to the INM to specifically analyse cultural networks in cross-border regions, giving rise to an ‘extended’ INM (EINM). Firstly, it was found that, although well-established cultural interrelations were identifiable in the UR cross-border region, a negative national border effect exists, leading to an uneven integration of German, Swiss and French cities into the cultural networks. Secondly, there was a significant difference between the INM and EINM, in terms of the number of relations and network centralities that could be captured, which led to different conclusions.
In den letzten Jahrzehnten wurden grenzübergreifende Metropolregionen (CBMR) überwiegend durch die Perspektive der Netzwerkanalyse untersucht, wobei bislang ein Schwerpunkt auf die Analyse von wirtschaftlichen Netzwerken, Innovations- und Governance-Netzwerken gelegt wurde. Die Analyse kultureller Netzwerke ist jedoch unterrepräsentiert, obwohl mehrere Stimmen neue Konzepte und Praktiken zur Messung räumlicher kultureller Netzwerke gefordert haben. Dieser Beitrag befasste sich mit der Messung kultureller Netzwerke als einem Schritt zu einem tieferen Verständnis der CBMR. Will man kulturelle Netzwerke in Grenzräumen verstehen, so muss man analysieren, 1) wie kulturelle Netzwerke aus einer interdisziplinären Perspektive räumlich konzeptualisiert und gemessen werden können und 2) wie kulturelle Netzwerke grenzüberschreitend organisiert sind. In einem Teil der Literatur wird Kultur als komplexe Wechselbeziehung von Werten, Artefakten und Verhaltensweisen beschrieben, was die Analyse von „Kultur an sich“ erschwert. Um den Einfluss kultureller Netzwerke in grenzüberschreitenden Gebieten zu analysieren, wurde in dieser Arbeit die Oberrheinregion (UR) als Fallstudie herangezogen, die Teile von Deutschland, Frankreich und der Schweiz umfasst. In der Literatur zu Grenzregionen wird diese Region überwiegend als eine integrierte CBMR bezeichnet, die ähnliche dominante Werte teilt. Im Hinblick auf kulturelle Netzwerke und nationale Identitäten ist dies jedoch weniger eindeutig. In diesem Beitrag wurde die UR-Region mit Hilfe eines quantitativen und eines qualitativen Datensatzes analysiert. Der analytische Rahmen basierte auf dem von Taylor (2001) entwickelten Interlocking Network Model (INM), das die Zentralität von Städten in Netzwerken misst. Um speziell kulturelle Netzwerke in grenzüberschreitenden Regionen zu analysieren, wurden einige Anpassungen am INM vorgenommen, die zu einem ‘erweiterten INM‘ (EINM) führten. Erstens wurde festgestellt, dass in der grenzüberschreitenden Region UR zwar gut etablierte kulturelle Verflechtungen festzustellen sind, dass aber ein negativer nationaler Grenzeffekt besteht, der zu einer ungleichen Integration deutscher, schweizerischer und französischer Städte in die kulturellen Netzwerke führt. Zweitens führt die Erweiterung der quantitativen INM-Analyse um qualitative Informationen in der der EINM-Analyse, zu neuen Erkenntnissen zur Durchlässigkeit der Grenze in der UR-Region.