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Local perceptions, knowledge systems and communication problems around the climate change discourse – examples from the Peruvian Andes
This article depicts the connections between the global climate change discourse and local perceptions in the Global South using the example of village communities of the Peruvian Andes. We argue that it is necessary to understand how the global climate change discourse is transmitted, processed and adapted under specific local and socio-cultural circumstances. Our argument is based on the assumption that not only physical climate change processes influence ecosystems, economies and societies, but the discourse alone impacts livelihoods and daily routines worldwide. In this context, we discuss how the international climate change discourse is embedded in local discourses, thus defines how humans interact with existing assumptions and behaviours. Further, the discourse acts within existing global structures and runs the risk of sustaining or even reinforcing inequalities, thus excluding those who are considered to be the most vulnerable. Therefore, local knowledge must be recognised and seen as an equal aspect of (inter)national knowledge communication, creating a new balance in an equal and integrating way. This implies the need to consider national or local discourses, existing power structures and prevailing worldviews in which perceptions of time, environment, and climate are embedded. Insights from a case study in the Peruvian Andes illustrate our argumentation.
Der Aufsatz fokussiert die Verknüpfungen zwischen dem global wirkmächtigen Klimawandeldiskurs und dessen Wahrnehmung im Globalen Süden am Beispiel von Dorfgemeinschaften in den Peruanischen Anden. Wir heben die Notwendigkeit hervor, Verständnis darüber zu erlangen, wie der globale Klimawandeldiskurs vermittelt und unter spezifischen lokalen und soziokulturellen Bedingungen verarbeitet und aufgenommen wird. Unserer Argumentation liegt die Prämisse zugrunde, dass nicht nur physische Klimawandelprozesse Ökosysteme, Ökonomien und Gesellschaften beeinflussen, sondern dass allein der Diskurs das Alltagsleben und Livelihoods weltweit beeinflusst. In diesem Kontext analysieren wir, wie der internationale Klimawandeldiskurs in bestehende lokale Diskurse, Annahmen und Handlungsweisen eingebaut wird. Durch das Wirken des Diskurses innerhalb existierender globaler Strukturen besteht die Gefahr, Ungleichheiten zu perpetuieren oder gar zu verstärken, da gerade die verwundbarsten Gruppen ausgeschlossen sind. Aus diesem Grunde plädieren wir für eine stärkere Berücksichtigung lokalen Wissens, das im Rahmen der internationalen Wissenskommunikation gleichwertig zu betrachten und zu integrieren ist. Demnach müssen nationale und lokale Diskurse, bestehende Machtstrukturen und herrschende Weltanschauungen, in denen Wahrnehmungen von Zeit, Umwelt und Klima eingebettet sind, stärker beachtet werden. Erkenntnisse einer Fallstudie aus den Peruanischen Anden illustrieren unsere Argumentation.